Als Student müssen Sie den Stoff und die Nerven behalten, denn lernintensive Fächer erfordern gute Lernstrategien. Studieren verlangt Ihnen normalerweise viel ab: Motivation, Ehrgeiz, methodisches Vorgehen und wissenschaftliche Genauigkeit. Dennoch gibt es einige besonders lernintensive Fächer, die eine Extraportion Fleiß und Durchhaltevermögen erfordern. Ob Physik oder Chemie, Maschinenbau, Medizin oder Jura, die Prüfungszeiträume sind oft eng getaktet und der Druck ist hoch. Da ist es kein Wunder, dass die Nerven blank liegen. Ganz gleich, um welches Fach es sich handelt, es ist wichtig, sich den Stoff zu eigen zu machen. Das heißt, man sollte den Stoff nicht nur passiv konsumieren, sondern sich aktiv damit auseinandersetzen, indem man zum Beispiel eigene Diagramme erstellt oder Fallbeispiele verwendet. Jeder kann Techniken nach seinen eigenen Vorlieben entwickeln.
Das Lernen für eine Prüfung ist vergleichbar mit dem Training für einen Wettkampf. Stellen Sie daher rechtzeitig einen Zeitplan auf, in dem Sie den zu bearbeitenden Stoff und das Datum, bis zu dem er abgeschlossen sein soll, angeben. Der Plan kann dann so aussehen: In einer ersten Lernphase erarbeiten Sie die Grundlagen, in einer zweiten Phase widmen Sie sich speziellen Fragen und kurz vor dem Prüfungstermin lernen Sie auf den Punkt. Ideal ist es, wenn das Lernen zur Gewohnheit wird, zum Beispiel, indem man sich regelmäßige Zeitfenster dafür reserviert, zum Beispiel immer von 16 bis 18 Uhr. Praktisch ist es, rückwärts zu rechnen, d. h. ausgehend vom Prüfungstermin das Pensum festzulegen, das bis wann erledigt sein muss. Wenn Sie die Aufgaben in kleinere Schritte unterteilen, türmen sie sich nicht wie eine unüberwindbare Mauer auf. Außerdem können Sie Meilensteine setzen und sich freuen, wenn Sie diese erreichen. Allerdings sind Lernpläne nicht für jeden erfolgversprechend, denn Sie sollten prüfen, welcher Lerntyp Sie sind. Manche gehen systematisch vor, während andere, wie die kreativen Chaoten, Freiheit und Flexibilität brauchen, um gut und produktiv zu arbeiten.
Unabhängig davon, ob Sie ein systematischer oder ein spontaner Lerntyp sind, sollten Sie bei einem hohen Lernpensum verschiedene Gedächtnistechniken ausprobieren, die Ihnen helfen, Informationen zu speichern und zu behalten, und die Ihnen Zeit sparen. Gedächtnistechniken gibt es in Form von Gedächtnisstützen wie Merksätzen, Reimen oder Grafiken, aber auch als komplexe Systeme, mit denen man sich ganze Bücher, endlose Wortlisten oder tausendstellige Zahlen einprägen kann.
Bei der Loci-Methode zum Beispiel legt man sich feste Orte im Kopf zurecht und platziert dort die Informationen, die man sich merken will – immer in der gleichen Reihenfolge. Und wenn man sich an das Gelernte erinnern will, geht man die Orte gedanklich durch und kommt so schneller zum Lerninhalt zurück.
Übrigens braucht das Gehirn auch Zeit, um das Gelernte zu verarbeiten, d.h. permanente Wissenszufuhr funktioniert nicht, das Gehirn muss die Chance bekommen, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen und sich zu regenerieren. Deshalb sollte man in allen Zeitplänen neben den aktiven Phasen auch Ruhephasen einplanen. Wichtig ist es auch, kleine Teilerfolge mit einer Belohnung zu feiern: ein Stück Schokolade, ein wenig Sport, also alles, was sich wie eine Anerkennung und vor allem gut anfühlt.