Aus der Gedächtnisforschung weiß man: Je mehr assoziative Verknüpfungen zu einem Lerninhalt vorliegen, desto besser kann dieser erinnert werden. Das bedeutet, Lerninhalte sollte man am besten mit anderen, gut verfügbaren Dingen verknüpfen, etwa mit Orten. Diese Loci-Methode ist eine mnemotechnische Lernmethode und Assoziationstechnik, mit der man seine Gedächtnisleistung steigern kann, indem man abstrakte Informationen wie etwa Zahlen, Texte oder Formeln mit Bildern und praktischen Dingen aus dem persönlichen Alltag in Verbindung bringt. Am besten sucht man sich einen Platz oder Raum aus, den man gut kennt, etwa sein Arbeitszimmer. Dort gilt es dann bestimmte Punkte auszuwählen und diese in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. So könnte die Route zum Beispiel an der Tür beginnen, dann zum Regal gehen, dann zum Schreibtisch und so weiter. Die Route sollte man so gestalten, dass man sie sich gut merken kann. Nun verknüpft m an seine Routenpunkte mit Informationen. Wenn man später einen geistigen Spaziergang entlang dieser Route macht, kann man die dort abgelegten Informationen ganz einfach wieder abrufen. Diese Methode haben bereits die Rhetoriker im alten Griechenland angewandt, um sich lange Reden merken zu können. Standen sie auf dem Marktplatz in Athen, konnten sie über bis zu zwanzig verschiedene Themen sprechen, weil sie diese zuvor an verschiedenen Orten um sie herum verankert und beim Reden wieder aktiviert haben. Der angebliche Erfinder dieser Methode ist Simonides von Keos, er war ein bekannter Poet und Redner. Man kann auch Teile seines Körpers mit Dingen belegen, die man sich merken möchte. Dann stellt man sich etwa bei der Einkaufsliste vor, man balanciert eine Milchpackung auf dem Kopf, hat eine Gurke im Mund, Tomaten auf den Schultern und so weiter. Die Methode ist leicht zu erlernen und wird aufgrund ihrer Effektivität von praktisch allen Gedächtnissportlern verwendet. In Büchern und im Internet finden sich zahlreiche Informationen darüber. Diese Methode funktioniert nicht nur mit Listen und Redeinhalten, sondern auch, wenn man sich Namen, Telefonnummern oder sonstige Dinge merken möchte. Wenn man allerdings sehr viele verschiedene oder komplexe Inhalte lernen muss, wird es schwierig.