Die Trainierbarkeit des Gedächtnisses ist sehr begrenzt, denn wenn jemand gerne Sudokus oder Kreuzworträtsel löst, wird er in der Regel mit der Zeit besser darin, aber es gibt in der Forschung kaum Belege dafür, dass solche geistigen Übungen die allgemeine geistige Fitness eines Menschen verbessern. Nach Ansicht von Experten ist es hilfreicher, wach und interessiert durch die Welt zu gehen und sich eine Umgebung zu suchen, die anregend wirkt.
Generell gilt, dass neue Informationen eher gespeichert werden, wenn sie mit mehreren Sinnen wahrgenommen werden, d. h. wenn man die Dinge nicht nur sieht, sondern sozusagen in die Hand nimmt und sich diese Informationen mit Bildern oder einer Geschichte vorstellt.
Wichtig ist auch eine gute Nachtruhe, denn im Schlaf festigt sich das Gedächtnis, da es in dieser Zeit keine Sinneseindrücke verarbeiten muss.
Auch körperliche Aktivität ist ein Faktor.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Strategien, um das Gedächtnis gezielt zu nutzen. Wenn Sie eine längere Telefonnummer im Kopf behalten wollen, um sie im nächsten Moment zu wählen, gruppieren Sie die Ziffern am besten zu drei oder vier Ziffern. Das Arbeitsgedächtnis kann eine solche Menge an Informationseinheiten gut bewältigen.
Wenn Sie sich auf eine Prüfung vorbereiten wollen, ist es sinnvoll, das Gelernte nach dem Lernen aktiv abzurufen, indem Sie es einem Freund erzählen oder mit eigenen Worten aufschreiben. Auch wenn das Aufsagen dann vielleicht unvollständig ist, bleibt der Stoff letztlich besser im Gedächtnis als durch reine Wiederholung.
Menschen mit nachlassendem Gedächtnis profitieren am meisten von solchen Erinnerungsübungen, und das Führen eines Tagebuchs oder das Erzählen von Erlebnissen des Tages mit einem Partner kann ein Schutzschild gegen das Vergessen sein.