Konzentration ist essentiell für erfolgreiches Lernen. Viele Kinder sind heute unkonzentriert und haben teilweise massive Konzentrationsprobleme. Aber der Reihe nach: Nicht alles ist gleich Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, kurz auch ADS genannt! Das ist sehr wichtig zu wissen. Diese Diagnose wird einfach zu schnell und zu oft gestellt, deshalb lassen Sie Ihr Kind bitte sorgfältig testen, bevor Sie irgendwelche Therapien beginnen. Konzentrationsprobleme sind anfangs sehr häufig. Vor allem bei der Einschulung sind die Kinder noch nicht daran gewöhnt, über längere Zeit zu sitzen. Deshalb ist es sinnvoll, das Kind behutsam vorzubereiten. Üben Sie schon vor der Einschulung, z. B. ein schönes großes Bild zu malen, für das sich Ihr Kind Zeit nimmt. Sie als Eltern sorgen dafür, dass es genau so lange sitzt, wie es später in der Schule sitzen wird. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es danach gerne eine fünfzehnminütige Pause machen kann, wenn die Zeit abgelaufen ist. Auf diese Weise wird es frühzeitig darauf vorbereitet, sich konzentrieren zu müssen, hat aber auch die Aussicht auf eine Pause. Genau wie im richtigen Leben.
Wenn Ihr Kind zum ersten Mal in der Schule wegen eines Konzentrationsproblems auffällt, ist das auch kein Drama. Übung macht den Meister. Achten Sie vor allem auf feste Abläufe zu Hause. Denn Kinder wissen oft nicht, was Sie meinen, wenn Sie z. B. sagen: „Geh mal raus und spiel eine Weile, dann lernst du noch ein bisschen. Achten Sie bitte darauf, dass Sie feste Rahmen schaffen. Das könnte so aussehen: „Du kannst noch eine halbe Stunde rausgehen, aber dann lernst du bitte noch eine Viertelstunde. Auf diese Weise ist klar, was los ist. Das Kind kann damit etwas anfangen.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind, egal in welchem Alter. Konzentration ist in der Schule und im ganzen Leben wichtig. Selbst wenn der Schulstoff langweilig ist, ist er dennoch wertvoll. Wecken Sie bei Ihrem Kind ein gesundes Interesse, und es wird sich von selbst auf den Schulstoff konzentrieren. Hier erhalten Sie einige effektive Konzentrationsübungen, die auch noch Spaß machen. Sie eignen sich auch hervorragend als Familienspiel.
Denn vergessen Sie nicht: Spielen ist die beste Art zu lernen:
Schreibe spiegelverkehrt: Der Name wird komplett rückwärts geschrieben. Erweiterung: Kurze Texte rückwärts schreiben lassen.
Zählen der Buchstaben: Wählen Sie eine Passage aus einem beliebigen Buch oder einen Artikel aus einer Zeitung. In diesem Text werden zum Beispiel alle „e“ gezählt. Am Anfang können Sie den Buchstaben vorsichtig mit einem Bleistift umreißen, später zählen Sie bitte nur noch mit dem Kopf. Erweiterung: Es werden zum Beispiel alle „e“ und „u“ gezählt.
Lasst uns die Geschichte erzählen: Wie war dein Tag? Klingt banal, aber man muss sich wirklich konzentrieren, um den Tagesverlauf rekonstruieren zu können. Fördert auch die visuelle Vorstellungskraft in hohem Maße.
Fremdsprachen einbeziehen: Wenn z. B. gerade Englisch gelernt wird, ist es eine schöne Lern- und Konzentrationsübung, die Kinder z. B. von 100 rückwärts zählen zu lassen. Natürlich in diesem Beispiel das Ganze auf Englisch. Erweiterung: Zählen in 2er, 3er, 4er Schritten.
Hören Sie aufmerksam zu: Schalten Sie das Radio ein. Sobald die Sprecher zu sprechen beginnen, sollen die Kinder genau zuhören. Stellen Sie dann das Radio leiser und lassen Sie die Kinder erzählen, was sie gehört haben. Das kann ein lustiges Spiel werden! Erweiterung: Nehmen Sie die Sendung auf! Und anschließend genau vergleichen, wer wie viel von dem Gehörten wusste.
Es gibt noch viele weitere Übungen, also denken Sie sich Ihre eigenen aus. Sich konzentrieren zu lernen ist gar nicht so schwer. Echte Störungen erkennt man daran, dass eigentlich gar keine Anstrengung fruchtbar ist. Das ist selten. Und wie gesagt, die meiste Zeit ist das Erlernen guter Konzentration, wie bei fast allem, eine reine Übungssache.