Das Lesen zu lernen ist ein schwieriger Prozess, der einem Kind viel abverlangt. Deshalb sollten Sie mit Ihrem Kind nur kleine Schritte machen.
Zunächst einmal ist es sehr wichtig, nur kleine Schritte zu machen und das Kind nicht überfordern.
Verlangen Sie nicht, dass Ihr Kind zu große Mengen auf einmal lernt. Das gilt sowohl für die Menge des Lernstoffs als auch für die Dauer, die es jeden Tag mit dem Lesenlernen verbringt.
Was für Sie sehr einfach aussieht und schnell erledigt ist, stellt sich für unsere Kinder als äußerst schwierig heraus.
Wenn ich ihnen jetzt zu viel auf einmal zumute, sind sie überfordert. Damit helfe ich ihnen nicht, sondern mache alles nur noch schwerer.
Das nennt man kognitive Überforderung, die im Extemfall das Lernen unmöglich macht.
Die Kinder schalten ab, sind tieftraurig, vielleicht weinen sie sogar, und freuen sie sich nicht mehr, das Lesen wieder zu üben, sondern verknüpfen es nur mit negativen Erfahrungen.
Aber Sie sollten mit dem Kind geduldig sein.
Es wird sich rentieren, denn Ihre Kinder werden Sie als Lernpartner annehmen, wenn Sie ihr Lerntempo akzeptieren, denn dann werden sie Sie immer wieder um Hilfe bitten. Und irgendwann brauchen sie Sie nicht mehr zu fragen, weil sie gelernt haben.
Genauso wichtig ist die richtige Umgebung für das Lesenlernen, denn dazu braucht es vor allem Ruhe.
Wenn es zu viele Ablenkungen um Ihr Kind herum gibt, wird das Lernen sehr anstrengend.
Sorgen Sie deshalb dafür, dass die Situation ruhig und entspannt ist, ohne Stress und Druck. So fällt es Ihrem Kind viel leichter, lesen zu lernen.
Regelmäßigkeit sowie kleinen Zwischenmahlzeiten sind ein wichtigeer Faktor beim Lesenlernen.
Denn es nützt nichts, wenn Sie mit Ihrem Kind zwar in der idealen Lernumgebung lesen üben, aber nur einmal in der Woche, denn das ist zu wenig.
Viel effektiver ist es, wenn Sie mit Ihren Kindern in kleinen Zeiteinheiten von etwa einer Viertelstunde am Tag lesen. Aber tun Sie das jeden Tag.
Das ist nicht viel am Tag, aber das Gehirn braucht den regelmäßigen Input.
Sonst wird die neue Information als unwichtig erlebt und nicht gespeichert. Das Gehirn ist faul, denn Lernen erfordert viel Energie.
Wenn Sie also das häufig das Lesenlernen ausfallen lassen, wird es länger dauern, bis Ihr Kind lesen lernt.
Lernen Sie daher mit Ihrem Kind am besten jeden Tag in kleinen Portionen lesen.
Sie können Ihr Kind auch unterstützen, indem Sie ihm ein Vorbild sind.
Seien Sie deshalb ein Vorbild. Gehen Sie mit Ihrem Kind in die Bibliothek, schaffen Sie Lesesituationen und nehmen Sie selber ein Buch in die Hand oder lesen Sie eine Geschichte vor.
Das elterliche Vorbild ist wohl die beste Motivationsmöglichkeit.
Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, Ihr Kind zum Lesen zu motivieren.
Manchmal ist es auch eine gute Idee, Ihrem Kind einfach ein Buch mitzunehmen.
Neben solchen Motivationsmöglichkeiten sollten Sie Ihr Kind vor allem für seine Leseleistung loben.
Achten Sie auch auf Fortschritte Ihres Kindes und sagen Sie ihm, wann es sich verbessert hat. Das ist wahrscheinlich die größte Motivation, die Sie Ihrem Kind geben können. Sie zeigen Ihrem Kind, dass Sie seine Fortschritte sehen, und gleichzeitig erkennen Sie an, dass es lernt.
Sie sollten Ihrem Kind auch weiterhin vorlesen. Nur weil Ihr Kind angefangen hat, selbstständig zu lesen, bedeutet das nicht, dass es nicht mehr vorgelesen haben möchte.
Ansonsten ist es aber auch eine Gelegenheit, sich beim Lesen abzuwechseln. Wenn Sie nicht mehr alles alleine lesen wollen.
Literatur
Stangl, W. (2014, 31. März). Lesen lernen. Aus den Tipps für Eltern!
https://eltern.lerntipp.at/Lesen-lernen.shtml.