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Was versteht man eigentlich unter Präkrastination?

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Präkrastination ist ein psychologisches Phänomen, das die Tendenz beschreibt, Aufgaben oder Teilaufgaben so schnell wie möglich zu erledigen, selbst wenn dies zusätzliche Mühe oder Aufwand erfordert und nicht die effizienteste Vorgehensweise darstellt. Es ist das Gegenteil von Prokrastination, dem Aufschieben von Aufgaben.

Psychologischer Hintergrund:
Präkrastination wurzelt oft im Bedürfnis nach unmittelbarer Befriedigung und dem Wunsch, mentale Last zu reduzieren. Das Erledigen einer Aufgabe, selbst wenn es unnötig früh ist, schafft ein Gefühl der Vollendung und Kontrolle.
Perfektionismus und ein starkes Bedürfnis nach Ordnung können ebenfalls zu präkrastinierendem Verhalten beitragen. Betroffene möchten sicherstellen, dass alles rechtzeitig erledigt wird, um mögliche Fehler oder Verzögerungen zu vermeiden.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Präkrastination, wie auch Prokrastination, in extremer Form zu stressbedingten Erkrankungen führen kann.

Auswirkungen im Alltag:
Im beruflichen Kontext kann Präkrastination zu einer Überlastung führen, da Betroffene dazu neigen, Aufgaben anzunehmen und sofort zu erledigen, ohne ihre Prioritäten zu berücksichtigen. Dies kann zu einer Vernachlässigung wichtigerer Aufgaben und letztendlich zu einem Burnout führen.
Im privaten Bereich kann Präkrastination zu einem Mangel an Entspannung und Freizeit führen. Betroffene sind ständig damit beschäftigt, Aufgaben zu erledigen, und haben Schwierigkeiten, abzuschalten.
Präkrastination kann auch zu Ineffizienz führen. Wenn Aufgaben zu früh erledigt werden, können sich im Laufe der Zeit Änderungen ergeben, die dazu führen, dass die Arbeit wiederholt oder angepasst werden muss.

Unterschied zur Prokrastination:
Während Prokrastination das Aufschieben von Aufgaben bedeutet, ist Präkrastination das Gegenteil: das übermäßige Bestreben, Aufgaben sofort zu erledigen.
Beide Verhaltensweisen können jedoch negative Auswirkungen auf die Produktivität und das Wohlbefinden haben.

Umgang mit Präkrastination:
Bewusstes Priorisieren von Aufgaben ist entscheidend. Betroffene sollten lernen, zwischen dringenden und wichtigen Aufgaben zu unterscheiden und ihre Zeit entsprechend einzuteilen.
Das Setzen realistischer Ziele und das Erlernen von Entspannungstechniken können helfen, den Stress zu reduzieren, der mit Präkrastination einhergeht.
Das bewusste abwarten können, und das Erkennen, das nicht jede Aufgabe sofort erledigt werden muss, ist ein wichtiger Schritt.

Literatur

Rosenbaum, D. A., Gong, L. & Potts, C. A. (2014). Precrastination: Doing it now gets it off the mind. Psychological Science, 25, 28–34.
Stangl, W. (2025, 11. März). Vorzieheritis – Präkrastination. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.

Vorzieheritis – Präkrastination


Siehe dazu auch
die zahlreichen falschen Lerntipps,
die im Internet kursieren!


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