Alle erwachsenen Lernende haben andere Voraussetzungen, die ihren Lernprozess beeinflussen. Grundsätzlich lässt sich sagen, wobei sich deren Lernvoraussetzungen von denen von Kindern unterscheiden, wobei fünf Faktoren beim Lernen von Erwachsenen eine entscheidende Rolle spielen:
Erwachsene bringen Vorwissen mit
Erwachsene haben im Laufe ihres Lebens bereits vieles gelernt und haben einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz angelegt den sie mit neuen Dingen kombinieren können. Während Kinder viele Dinge aus Neugier ausprobieren, möchten Erwachsene, das, was sie bereits wissen, sinnvoll zu nutzen. Sie lernen seltener von Grund auf, sondern bauen eher auf vorhandenem Wissen auf. Neues sollte daher immer im Bezug zu ihrem Vorwissen und ihren Erfahrungen haben.
Relevanz und Praxisbezug motivieren Erwachsene
Erwachsene möchten lernen, wenn sie ein bestimmtes Wissen für ihren Alltag benötigen, etwa um beruflich voranzukommen oder um ein Problem zu meistern. oft wollen sie auch einfach nur eine Wissenslücke beseitigen. Meist wollen sie aber einen Sinn oder einen Nutzen für ihr Leben haben und lernen, wie sie das neue Wissen benutzen können.
Erwachsene lernen am liebsten selbstbestimmt
Für Erwachsene ist es wichtig, den Lernprozess selbst zu organisieren, d. h. sie wählen aus, was sie wie bzw. wo und wann sie lernen. Darüber hinaus können sie ihren Wissensstand, ihre Lernziele und ihren Erfolg beim Lernen selbst einschätzen.
Erwachsene bevorzugen intrinsische Motivation
Viele Erwachsenen schätzen Bildung und lernen auch aus Eigenem und nicht, weil sie etwa für eine Prüfung lernen müssen. Sie haben daher meist einen konkreten Grund, z. B. persönliches Wachstum, und ein großes Interesse an dem Feld, in dem sie ihr Wissen erweitern wollen.
Erwachsene lernen gerne anhand von Problemstellungen
Erwachsene bevorzugen es, sich neues Wissen durch das Bearbeiten eines Problems selbständig anzueignen. Dazu eignen sich besonders Übungen, die Zusammenhänge sichtbar machen und dazu anregen, nach passenden Lösungsansätzen zu suchen.
Kurzum: Erwachsene lernen anders als Kinder, weil sie bestimmte Grundlagen und Erfahrungen mitbringen und meist eine besondere Beziehung zum Lernstoff haben. Beim Lernen laufen bestimmte Prozesse im Gehirn ab, so dass das Wissen über diese Vorgänge im Gehirn genutzt werden kann, um effektiver zu lernen.