Prüfungsängste bei Kindern haben vielfältigen Ursachen, denn häufig werden Misserfolge auf persönliche Defizite bezogen, oder aber man geht von vornherein davon aus, dass man scheitern wird, was dann tatsächlich auch dazu führt, das diese Prognose eintritt. Oft sind auch ungünstige Lerntechniken ein Auslöser für die Prüfungsangst, vor allem die Aufschieberitis, die ein Lernen ohne Pause bis kurz vor der Prüfung notwendig macht, oder auch ein bestimmtes Verhalten der LehrerInnen können Gründe für die Entstehung von Stresssymptomen und somit Prüfungsangst sein. Nicht zuletzt lösen schulische Über- und Unterforderung Angst aus, genauso wie ein überhöhte Leistungsanspruch an sich selber oder von Seiten der Eltern. Wesentlich ist, dass man Angstgefühle nicht mehr grundsätzlich negativ bewertet, denn diese sind bis zu einem gewissen Grad normal. So kann es schon mit der Wissensvermittlung zum Thema Prüfungsangst gelingen, eine neue Sicht auf die eigenen Emotionen zu bekommen. Man muss sich etwa bewusst machen, dass Angst durchaus evolutionär notwendig ist, denn sie versorgt den Körper mit Energie und macht ihn leistungsbereiter. Wer das versteht, kann auch lernen, seine Körperreaktionen zu erkennen und damit die jeweilige Situation weniger dramatisch einzuschätzen. Letztlich ist das, was man über eine Situation denkt und wie man sie bewertet, verantwortlich für das Gefühl, das man dann damit verbindet.