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Was sind Sketchnotes?

Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

Sketchnotes sind eine Mischung aus Text, Symbolen und Strukturen. Sketchnoting ist eine schnelle und effektive Methode um Inhalte zu visualisieren, die dabei helfen, Inhalte besser zu verstehen und  zusätzlich die Kreativität fördern. Zentral ist dabei das Zusammenspiel aus Texten und Bildern, was dazu führt, dass Inhalte schneller wahrgenommen werden und besser im Gedächtnis bleiben.

Sketchnotes funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie Mindmaps und basieren wie dieses darauf, dass rund achtzig Prozent dessen, was Menschen von ihrer Umgebung erkennen und abspeichern, von ihren Augen geliefert wird. Unter den Sinnen des Menschen ist die optische Wahrnehmung eindeutig die dominierende, die auf Bilder wesentlich stärker reagiert als auf Wörter. Anschauliches berührt Menschen stets intensiver als Geschriebenes, erzeugt tiefere Emotionen und bleibt deshalb auch länger im Gedächtnis haften. Das Entwickeln von Sketchnotes ist keine Kunst, sondern ein Handwerk, bei dem man sich eine Sammlung von Formen und Symbolen anlegen sollte, mit denen sich verschiedenste Skizzen erstellen lassen, ähnlich wie man Buchstaben zu Wörtern aneinanderfügt. Als Basis dienen Grundformen wie Punkte, Kreise, Linien, Wellen, Drei- und Vierecke, die man beliebig drehen, verzerren und kombinieren kann. Das genügt, um die wichtigsten Elemente von solchen Skizzen zu entwickeln, Symbole für Inhalte oder Personen, Sprechblasen und Pfeile für Kernaussagen und Zusammenhänge. Ergänzt wird eine solche Zeichen-Galerie etwa durch die Nutzung verschiedener Schriftarten. Noch besser kann man sich aber an Inhalte erinnern, die per Bild und Wort vermittelt werden, denn sie werden in zwei unterschiedlichen Arealen des Gehirns abgespeichert.


Sketchnotes sind insgesamt eine kreative Art, Informationen visuell zu organisieren und zu präsentieren, d.h. sie können das Lernen erleichtern, indem sie Informationen in leicht verdauliche, einfach zu verstehende Stücke zerlegen.

  • Visualisieren: Stellen Sie sich vor, wie Sie die Informationen in eine Skizze umsetzen können. Verwenden Sie Symbole, Bilder, Farben und Text, um Ihre Ideen und Konzepte zu strukturieren und darzustellen.
  • Verbinden: Verknüpfen Sie Ihre Ideen miteinander, indem Sie Verbindungen und Beziehungen zwischen ihnen herstellen. Verwenden Sie Pfeile, Linien und Symbole, um die Verbindungen deutlich zu machen.
  • Vereinfachen: Vereinfachen Sie die Informationen auf das Wesentliche und lassen Sie das Unwichtige weg. Dies trägt dazu bei, dass Ihre Sketchnotes klar und leicht verständlich sind.
  • Kombinieren: Kombinieren Sie Wörter und Bilder, um die Informationen einprägsamer zu machen. Visualisieren Sie Konzepte und Zusammenhänge, damit Sie sich diese leichter merken können.
  • Strukturieren: Strukturieren Sie Ihre Sketchnotes, indem Sie wichtige Informationen hervorheben und eine Hierarchie der Informationen erstellen. Verwenden Sie verschiedene Schriftgrößen, Farben und Symbole, um die Hierarchie zu verdeutlichen.

Sketchnotes als Lerntechnik

erfreuen sich großer Beliebtheit, wobei es in der Schule unterschiedliche Anwendungsbereiche gibt. Schüler und Schülerinnen können Sketchnotes z.B. anfertigen, um im Unterricht wichtige Informationen aufzuzeichnen, um sich Unterrichtsinhalte zu erarbeiten, um Referate und Hausarbeiten zu planen und vieles mehr. Sketchnotes werden in diesem Fall zu einer visuellen Notiz- und Lerntechnik, die man den Lernenden vermitteln kann und sollte. Selbstverständlich können auch Lehrerinnen und Lehrer selbst Sketchnotes als alternative Notizenform nutzen, z.B. während einer Fortbildung oder Konferenz oder zur Planung und Vorbereitung des Unterrichts. Darüber hinaus kann man als Lehrkraft Sketchnote-Symbole auch einsetzen, um die Unterrichtsinhalte für die Lernenden an der Tafel (Whiteboard, Smartboard o. ä.) oder auf analogen oder digitalen Arbeitsmaterialien zu veranschaulichen, diese zu visualisieren. Sketchnotes bewirken nicht nur, dass man sich Inhalte und Zusammenhänge besser merken kann, sondern sie können auch dazu beitragen, den Unterrichtsstoff besser zu verstehen. Sie geben den Unterrichtsinhalten eine visuelle Struktur und helfen dabei, sich einen Überblick über ein Thema zu verschaffen. Vor allem bei kreativen Denkprozessen (z. B. Brainstorming, Problemlösendes Denken) sind Sketchnotes hilfreich, da Bilder in weit höherem Maße Assoziationen auslösen als Worte und auf diese Weise kreative Prozesse fördern. In Notizen, die man sich in Form von Sketchnotes gemacht hat, findet man sich auch im Nachhinein schnell zurecht. Die Wirksamkeit von Sketchnotes liegt wohl daran, dass Menschen visuelle Wesen sind, sodass das Gehirn Begriffe, die es gleichzeitig verbal und visuell verarbeitet, besser merken kann. Studien haben gezeigt, dass man sich Begriffe, die man gezeichnet hat, besser merken kann als Begriffe, die man nur aufgeschrieben hat, da der Prozess des Zeichnens sowohl eine visuelle als auch eine motorische Komponente vereint. Zusätzlich muss man sich kognitiv aktiv mit einem Begriff auseinandersetzen, um ihn in ein Bild zu übersetzen.

Literatur

Stangl, W. (2023, 27. August). Sketchnotes im Unterricht. Neuigkeiten aus der wissenschaftlichen Pädagogik.
https:// paedagogik-news.stangl.eu/sketchnotes-im-unterricht.