Es ist ein großer Irrtum, zu glauben, dass man mit dem bloßen Wiederholen eines Stoffes diesen auch erlernen kann. Zwar ist es richtig, dass viele Informationen bei stetiger Wiederholung irgendwann einmal doch im Gedächtnis ankommen, doch Wiederholungen allein reichen bei weitem nicht aus, denn bleiben danach – wie das etwa nach Prüfungen üblich ist – diese Wiederholungen nämlich aus, dann verschwindet der Inhalt rasch wieder im Nirwana des Vergessens.
Um nachhaltig zu lernen sind andere Strategien notwendig. Die beste Strategie ist dabei, über den zu lernenden Inhalt nachzudenken, sich also gedanklich damit auseinander zusetzen. Eine solche aktive Beschäftigung mit dem Stoff führt im Gehirn dazu, dass sich die Spuren der neuen Informationen festsetzen, indem sie mit anderen schon vorhandenen Inhalten verknüpft werden. Nur diese Verknüpfung mit bereits vorhandenen Informationen führt dazu, dass sich ein Lernstoff nachhaltig einprägt und nicht so schnell wieder verloren geht.
Zwar heißt es „Repetitio est mater studiorum!“ – doch ist die Wiederholung allerdings nur die Schwiegermutter des Lernens, denn damit etwas dauerhaft im Kopf verankert bleibt, brauchen Dinge eine Bedeutung. Nichtssagende bloß wiederholte Fakten vergessen Menschen ganz schnell. Durch die Wiederholung gaukelt man dem Gehirn nämlich nur vor, dass Begriffe und Wörter wichtig sind, denn durch die Wiederholung gewinnen sie scheinbar an Bedeutung. Siehe dazu „Falsche Lernstrategie Nummer 1: Wiederholtes Lesen“.
Literatur
Stangl, W. (2012). Repetitio est mater studiorum!. Werner Stangls Texte zum Lernen.
WWW: https://lerntipps.lerntipp.at/repetitio-est-mater-studiorum/ (2012-05-13).