Diese Lernmethode ist eine der am wenigsten praktizierten, aber effektivsten Lerntechniken, die es gibt. Der Grund dafür, dass sie nur selten eingesetzt wird, ist die Tatsache, dass der Lernende eine gewisse Vorbereitung leisten muss, bevor diese Methode erfolgreich eingesetzt werden kann.
Wir sprechen hier von passivem Lernen durch Audioaufzeichnungen des Vorlesungsmaterials. Sie ahnen es – das ist mit etwas Aufwand verbunden, aber es ist der ideale Weg, um jede Form von Routine zu nutzen, die es physisch unmöglich macht, die Nase zum Lernen in ein Buch zu stecken.
Ob beim Joggen, beim Putzen der Wohnung, beim Autofahren oder im Supermarkt, man steckt sich einfach die Kopfhörer eines MP3-Players in die Ohren und schon kann das Lernen beginnen.
Die technische Vorbereitung selbst ist meist weniger kompliziert, als es auf den ersten Blick scheint. Wenn Sie zu Hause Ihre eigenen Lernzusammenfassungen aufnehmen wollen, können Sie dies mit Hilfe eines preiswerten Mikrofons oder eines Headsets an Ihrem Computer tun. Die nötige kostenlose Software zum Aufnehmen und Schneiden einfacher Audiodateien findet man innerhalb weniger Minuten über Suchmaschinen bei den verschiedensten Anbietern.
Wenn Sie bereits ein modernes Smartphone besitzen, können Sie es mit Hilfe einiger Apps im Handumdrehen in ein Diktiergerät verwandeln. Mit der MP3-Funktion dieser Geräte können die so entstandenen Aufnahmen immer wieder angehört werden, bis das Material tief ins Unterbewusstsein eingedrungen ist.
Oft ist es sogar möglich, mit Erlaubnis des Dozenten ganze Vorlesungen auf diese Weise aufzuzeichnen und später in Ruhe noch einmal durchzugehen. Dies ist besonders empfehlenswert, denn es lässt sich noch einmal genau rekonstruieren, wo der jeweilige Dozent mit dem Vorlesungsstoff möglicherweise Akzente setzt. Dies dient als erster Anhaltspunkt, wenn man beim Lernen bestimmte inhaltliche Schwerpunkte setzen will.
Dabei ist zu beachten, dass diese Technik erst durch intensive Wiederholung ihre wahre Kraft entfaltet. Was man zwei Wochen lang jeden zweiten Tag beim Joggen gehört hat, setzt sich irgendwann ganz von allein im Kopf fest. Es wird zu einem Ohrwurm, den man einfach nicht mehr loswird.
Eine fortgeschrittene Variante dieser Methode besteht darin, die Audioaufnahmen des Lernstoffs mit erhöhter Geschwindigkeit abzuspielen. Selbst bei fast doppelter Sprechgeschwindigkeit lässt sich mit ein wenig Training innerhalb weniger Wochen ein klares Hörverständnis erreichen. Auf diese Weise kann der gleiche Stoff in viel kürzerer Zeit bewältigt werden.
Wenn Sie sich nicht die Mühe machen wollen, Lernzusammenfassungen selbst aufzunehmen, können Sie eine Software verwenden, die in der Lage ist, Texte vorzulesen (meist mit einer weiblichen, gut klingenden Stimme) und als Audiodatei zu speichern. Spätestens hier wird man aber wohl auf kommerzielle Software zurückgreifen müssen.