Wenn man viele Texte bearbeiten musst, empfiehlt sich ein Vorgehen in drei Stufen: Ein erstes Überfliegen des Materials vermittelt zunächst eine grobe Übersicht. Lektüre, die für die Prüfung irrelevant ist, kann man direkt aussortieren. Beim anschließenden zweiten und gründlicheren Lesen kristallisiert sich heraus, wer die guten Bekannten und wer die Freunde sind. Bei Ersteren handelt es sich um Lernstoff, den man zwar kennen, aber nicht komplett studiert haben muss. Den Freunden dagegen schenkt man gerne Zeit und Aufmerksamkeit. Mit dieser Kategorie von Texten muss man sich also intensiv auseinandersetzen.
Ziel der strukturierten Vorarbeit ist es, Lerninhalte auf die wesentlichen Basisinformationen zu komprimieren, denn das erleichtert den Umgang mit großen Stoffmengen. Studenten, die unter Zeitdruck stehen, sollten sich von ihrem Perfektionismus verabschieden, denn wer sich in Details verliert, tut sich schwer, wieder herauszufinden.
Beruhigend ist daher die Erkenntnis des italienischen Wirtschaftswissenschaftlers Vilfredo Pareto, der die „80/20-Regel“ aufgestellt hat: Mit 20 Prozent Arbeitsaufwand erzielt man bereits 80 Prozent eines Ergebnisses. Mit ein bisschen Mut zur Lücke stehen die Chancen, eine Prüfung zu bestehen, also deutlich besser, als wenn man zu viel Zeit in die Detailarbeit steckt. Hat man festgelegt, welche Themen Priorität genießen, benötigt man noch ein gut durchdachtes Zeitmanagement, etwa das Eisenhower-Prinzip, das mit Hilfe eines Koordinatensystems die anstehenden Aufgaben anhand von Dringlichkeit und Wichtigkeit der zu bearbeitenden Themen gliedert.