Viele SchülerInnen denken, dass es bei Mathematikaufgaben allein auf das Ergebnis ankommt, d. h., den SchülerInnen geht es vorwiegen um das Rezept, wie man rasch zu einem bestimmten, nämlich dem richtigen Ergebnis kommt. Diese grundsätzliche Einstellung beim Lernen von Mathematik ist aber ein Fehler, der später oft Probleme mit sich bringt, denn dabei wird bei vielen SchülerInnen der unerlässliche Kontrollmechanismus des Verständnisses durch die vorhandenen Formeln ausgeschaltet, d. h., die Schüler orientieren sich nur am Weg zum Ergebnis, nicht aber am Prozess.
Daher ist eine der wichtigsten Grundlagen beim Lernen in der Mathematik das Schätzen zu lernen und ein Gefühl für die Plausibilität eines Rechenvorgangs zu entwickeln. Man könnte in diesem Zusammenhang auch sagen, dass es bei jedem Rechenvorgang in der Mathematik vor allem auf den Sinn einer Berechnung ankommt, nicht nicht auf die Zahlen oder Formeln allein.
Übrigens: Zahlreiche Probleme im Mathematikunterricht resultieren auch daraus, dass viele Begriffe und Aussagen im Alltag eine andere Bedeutung besitzen als in der Mathematik, etwa die Begriffe Menge oder Lösung. Doch nicht nur unterschiedliche Verwendungen solcher Begriffe bereiten SchülerInnen Probleme, sondern auch im Alltag selten verwendete Wörter, denn viele Aufgabenstellungen in Mathematik beginnen mit „Löse … !“, „Berechne … !“, „Vereinfache … !“ Diese Begriffe kommen in der Umgangssprache praktisch in dieser Form nicht vor.
Literatur
Stangl, W. (2019). Warum ist Mathematik so schwer zu lernen?
WWW: https://lerntipps.lerntipp.at/warum-ist-mathematik-so-schwer-zu-lernen/ (2019-03-25)