Sprache lernen im Vorübergehen!
Bei diesem Lernen geht es darum, einen Sachverhalt wirklich zu verstehen, um Wissen zu erwerben.
- Man kann das Lernen durch Einsicht mit dem so genannten kognitiven Lernen gleichsetzen. Denn um Einsicht zu gewinnen, muss der Mensch seine kognitiven Fähigkeiten wie Vorstellungskraft und Introspektion, also Selbstreflexion, einsetzen. Nur so kann es ihnen gelingen, den Zusammenhang zwischen einer Ursache und der daraus resultierenden Wirkung zu erkennen und zu verstehen.
- Auf der Suche nach einer Lösung für ein Problem wird jemand, der durch Einsicht lernt, ganz plötzlich der Lösung gewahr und sie wird klar. Der Ausdruck „mir ist ein Licht aufgegangen“ beschreibt diesen Zustand recht gut. Dieses Phänomen wird auch oft als „Aha-Effekt“ bezeichnet.
- Damit es dazu kommt, muss der Mensch oft seine Sichtweise ändern, um zur Einsicht zu gelangen. Die Einsicht kommt durch Nachdenken und eine Umstrukturierung oder Neuordnung der Situation und des Problems.
- Es geht nicht darum, das Gelernte ständig zu wiederholen oder auswendig zu lernen, bis es sich im Gedächtnis festsetzt. Durch die Einsicht und den damit verbundenen Aha-Effekt erschließt sich das Wissen sofort und kann nicht wieder vergessen werden.
- Wolfgang Köhler nannte dies das „Alles-oder-Nichts-Prinzip“, denn entweder wird ein Zusammenhang verstanden oder nicht. Wer Zusammenhänge versteht, kann sein Verhalten auch gezielt anpassen, d.h. umstrukturieren, um ein Problem zu lösen und fehlerfrei zu handeln.
- Wenn ein Schüler also beispielsweise mit einem mathematischen Problem konfrontiert wird, reicht es nicht aus, dass er eine Aufgabe löst, indem er den Lösungsweg auswendig lernt und wiederholt – denn so wird er bei einem modifizierten Problem wieder scheitern. Vielmehr müssen sie den gesamten mathematischen Hintergrund und dessen Funktionsweise nach dem Prinzip „Versuch & Irrtum“ verstehen, um die Aufgabe immer wieder, auch in abgewandelter Form, lösen zu können.