Die Studienberaterin Renate Ursula Kiener-Weiß am Regionalzentrum Stuttgart schreibt im Flugblatt „Unser Gehirn – ein wahres Wunderwerk“, dass die Vergleiche von Computern mit dem menschlichen Gehirn insofern problematisch sind, weil immer nur Einzelkomponenten wie etwa die Rechenleistung verglichen werden können. Das menschliche Gehirn ist darüber hinaus jedoch unglaublich flexibel und in der Lage, mit Komplexität umzugehen: Sinneseindrücke, Reflexe und leistungsfähige Lernmechanismen ermöglichen dem Menschen die Anpassung an eine sich ständig verändernde Umwelt. Menschen können ihre Wahrnehmungen interpretieren und die Folgen ihres Handelns abschätzen. Dank des Gehirns können Menschen sich Objekte merken, Gefühle empfinden, Nachdenken, Phantasieren, sich Neues überlegen, Wahrnehmen sowie koordiniert Handeln. Außerdem ist das Gehirn auch für Funktionen wie z. B. Neugier zuständig, die kein Computer aufweist. Das Gehirn steuert neben der Wahrnehmung auch die Aufmerksamkeit, denn bei der Flut der auf das Individuum einströmenden Sinneseindrücke ist es unerlässlich, dass das Gehirn ohne dass man es merkt eine ständige Filterung vornimmt. Wäre das nicht so, wäre die Menschen dem auf sie Einströmenden hilflos ausgeliefert und völlig unfähig, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren. Jedoch filtert das Gehirn auch manchmal Dinge aus, die man sich eigentlich merken will, und zwar dann, wenn der Lerninhalt neu ist und man nicht konzentriert bei der Sache ist.