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Dissoziative Amnesie bei Prüfungen

Als Sebastian vor einigen Tagen zu einer wichtigen Prüfung antreten wollte, zeigte sich das Phänomen, dass alles, was er vorher gelernt hatte, auf einmal weg war. Der harte Tage lang fleißig gelernt, Aber nun hatte er das Gefühl, das sein Kopf vollkommen leer war. In der Wissenschaft bezeichnet man dieses Phänomen als Amnesie, also eine Gedächtnisstörung, die vor allem zeitliche Erinnerungen (Wann geschah was?) oder inhaltliche (Wie geschah es?) betrifft. Es gibt verschiedene Formen: Bei einer retrograden Amnesie etwa sind Erinnerungen nicht mehr abrufbar, die vor dem auslösenden Ereignis – Unfall, Sturz oder Ähnlichem – entstanden. Bei einigen Betroffenen sind gerade zurückliegende Stunden, Tage oder Wochen ausgelöscht wie bei Sebastian. In wenigen Fällen fehlt Patienten sogar ihre gesamte Lebensgeschichte. Die Erinnerung kann nach Tagen oder Wochen zurückkommen. Manchmal aber bleibt sie für immer verschwunden.

Ursachen

Solche Gedächtnisstörungen können etwa durch Gehirnerschütterung, Schädel-Hirn-Trauma, Entzündungen, Schlaganfall oder Erkrankungen wie Alzheimer ausgelöst werden. Häufig ist Gewebe in speziellen Hirnstrukturen geschädigt. Manchmal fehlen diese organischen Auffälligkeiten jedoch. Sind psychisch belastende Ereignisse der Auslöser, spricht man von dissoziativer Amnesie, um die es sich wohl bei Sebastian handelt! Eine dissoziative Amnesie hat oft eine Art Schutzfunktion, durch den die Psyche vor einer Auseinandersetzung mit einem belastenden Ereignis geschützt wird, hier eine Prüfungssituation.