Wie die Familie miteinander umgeht, prägt das Sozialverhalten eines jeden Kindes. Die Art und Weise, wie eine Familie miteinander umgeht, bestimmt, wie das Kind jetzt und später mit seiner Umwelt und seinen Mitmenschen umgeht. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Es beginnt bei den Eltern: Wenn beide liebevoll und vor allem respektvoll miteinander umgehen, werden die Kinder auch mit ihren Geschwistern und Freunden so umgehen. Natürlich wird es auch zu Streitigkeiten kommen. Aber wie diese gelöst werden, das lebt man. Egal, worum es geht, ob es um den Umgang mit Problemen, Streitigkeiten, einfach um die allgemeine Kommunikation miteinander geht, alles wird bereits in der frühen Kindheit geprägt. Gehen Sie also bitte immer mit gutem Beispiel voran. Reden Sie liebevoll mit allen Familienmitgliedern. Bevorzugen Sie niemanden. Seien Sie bitte immer fair mit Kritik und auch mit Belohnungen. Achten Sie auch genau darauf, was Sie sagen, wenn Ihr Kind sich daneben benimmt. Beispiel: Es zerbricht die Lieblingsvase. Es ist klar, dass Sie das zunächst ärgert. Aber wie Sie das jetzt klären, das ist das Entscheidende. Wenn Sie z. B. sagen: „Du machst immer etwas kaputt“, fühlt sich Ihr Kind wie ein Tollpatsch und wird garantiert noch viel öfter etwas kaputt machen. Denn wie man sich fühlt, so verhält man sich zwangsläufig. Sagen Sie stattdessen zum Beispiel: „Das war meine Lieblingsvase, wie schade, aber ich weiß, dass du sie nicht mit Absicht kaputt gemacht hast.“ Räumt die Scherben gemeinsam auf, und das war’s. Es ist also ein großer Unterschied in der Reaktion zu erkennen. Natürlich wird das Kind auch in Zukunft besser aufpassen, aber sein Selbstvertrauen hat keinen Schaden genommen. Und das ist das Entscheidende.
Natürlich wäre es schön, wenn auch Mimik und Gestik kontrolliert würden. Die schönsten Worte nützen nichts, wenn die Mutter mit den Augen rollt oder entsetzt die Hände hochreißt, wenn etwas schief geht. Das ist für Kinder ein ebenso scharfes Schwert wie die saloppe Sprache. Seien Sie als Eltern bitte immer einer Meinung, wenn es um die Erziehung geht. Sie haben es selbst schon erlebt: Mutter sagt ja, Vater sagt nein. Oder andersherum. Das Kind findet das toll, es lernt schnell, wen es in Zukunft um Erlaubnis fragen muss, oder beginnt sogar, die Eltern gegeneinander auszuspielen. Das ist leicht zu vermeiden: Klären Sie als Eltern zunächst untereinander, ob Sie dem Wunsch des Kindes jeweils zustimmen. Wenn Ihr Kind etwas von Ihnen möchte, Ihr Mann aber noch nicht zu Hause ist, Sie es aber gerne mit ihm besprechen würden, dann sagen Sie das auch Ihrem Kind. Es ist vielleicht nicht begeistert, dass es auf die Antwort warten muss, aber es muss akzeptieren, dass die Familie eben eine wichtige Gruppe ist und wichtige Dinge gemeinsam entschieden werden.
Auf diese Weise gibt es kein Ungleichgewicht und manche Konflikte lassen sich ganz einfach vermeiden. Ihr Kind wird auch lernen, dass Teamarbeit manchmal anstrengend ist, vor allem, wenn die Entscheidung dem Wunsch zuwiderläuft, aber so ist das Leben nun einmal. Das ist wahr. Es ist einfach wichtig, dass Kinder lernen, richtig miteinander umzugehen, richtig mit all ihren Mitmenschen umzugehen und so zu starken und auch sozialen Menschen heranzuwachsen. So ist das Leben einfach viel einfacher.