Damit Kinder Motivation und Freude am Lernen entwickeln können, müssen Kinder zu den Lerninhalten einen Alltagsbezug herzustellen können. Das bedeutet auch zu wissen, welche Lernstrategien man für sich nutzen kann, wie man sich organisieren kann und vor allem zu lernen, kontinuierlich und regelmäßig zu lernen, ohne den Druck von kurzfristig anstehenden Prüfungsarbeiten. Nicht alle Kinder entwickeln von sich aus ein optimales Lernverhalten, denn Kinder müssen sich mit der Zeit strukturieren lernen und eine Lern- und Arbeitsorganisation aufbauen, was nicht alle Kinder von selbst schaffen, vor allem wenn sie das Lernpensum der Grundschule ohne eigentliches Lernen nur mit Aufmerksamkeit und Begabung gemeistert haben. Bekanntlich ist Begabung nur eine Seite des Schulerfolgs, denn an weiterführenden Schulen spielt spielt vor allem das Lern- und Arbeitsverhalten eine immer größere Rolle.
Deshalb brauchen Kinder Strategien und Anleitung zu selbstständigem Lernen, wobei man schon im Grundschulalter ein gewisses planerisches Verhalten üben und Ansätze legen kann, etwa bei der Organisation von Hausaufgaben. Wichtig ist, dass Eltern selber ein planerisches Verhalten vorleben und die Kinder an der Alltagsplanung, wie etwa dem Führen eines Familienkalenders, teilhaben lassen.
Kinder benutzen oft nur einen Lernweg, etwa das Durchlesen von Aufschrieben, aber das Gehirn leistet umso mehr, je abwechslungsreicher es bedient wird. Also macht es Sinn, zum Beispiel einen Text nicht nur zu lesen, sondern ihn auch zu untergliedern, nachzuerzählen oder eine Mindmap zu erstellen. Besonders ist das kurzfristige Lernen auf Prüfungen hin wenig gewinnbringend, denn hier wird zu viel in zu kurzer Zeit in das Gedächtnis transportiert und schnell wieder vergessen (Bulimie-Lernen). Das rächt sich dann später in höheren Klassen, denn nur kontinuierliches Lernen schafft Grundlagen, auf die ein Kind später immer wieder zurückgreifen kann.
Bei schulischen Defiziten sollte daher neben dem Nachholen eines Lernstoffes immer das Lern- und Arbeitsverhalten miteinbezogen werden, denn es sollte erreicht werden, dass ein Kind den Lernstoff richtig aufarbeitet, lernt und speichert, wobei davon das Kind dann auch in allen schulischen und nicht-schulischen Bereichen profitieren wird.
Quelle
http://lexikon.stangl.eu/14615/lerncoaching/ (12-04-21)