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Kann man Kreativität lehren?

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Kreativität ist eine wichtige Fähigkeit, die manchmal übersehen werden kann, insbesondere von StudentInnen und ExpertInnen, die außerhalb kreativer oder künstlerischer Bereiche tätig sind. Doch Schöpfung und Entdeckung stehen im Mittelpunkt der Innovation in den Jahrhunderten der menschlichen Existenz. Alle menschlichen Erfindungen und Durchbrüche sind das direkte Ergebnis eines schöpferischen Aktes, der angeborenen menschlichen Fähigkeit, etwas aus dem Nichts zu erschaffen oder komplexe Probleme durch den Einsatz von Phantasie und originellem Denken zu lösen.

Fast alle Bildungseinrichtungen weltweit versuchen unter anderem, das kreative Denken ihrer SchülerInnen zu fördern, in der Hoffnung, dass sie ihr kreatives Potenzial voll entfalten und innovative Ideen und Lösungsansätze für die vielen Probleme der Gesellschaft entwickeln. Der kreative Prozess selbst wird jedoch oft nicht aktiv und explizit als eigenständige Disziplin in die akademischen Programme der meisten Institutionen einbezogen.

Im Allgemeinen beschränkt sich die Lehre und Förderung der Kreativität in erster Linie auf die Bildende Kunst und das Design sowie auf andere spezifische Bereiche der Geisteswissenschaften, wie z.B. das kreative Schreiben. Es gibt viele Ansichten darüber, ob Kreativität eine Gewohnheit des Geistes oder eine isolierte Art von Intelligenz ist. PsychologInnen haben deshalb vorgeschlagen, dass Menschen eine Anzahl verschiedener Intelligenzen haben, wobei einige Forscher Kreativität oder kreative Intelligenz als eine davon betrachten.

Manche Expertinnen sind der Ansicht, dass zur Kreativität vor allem ein passendes Umfeld gehört. Nicht der Mensch selbst ist das Problem, sondern die Störungsdichte um ihn, d.h., dass man es schaffen muss, das Grundrauschen um sich herum zu reduzieren, etwa in dem man das Mobiltelefon in den Flugmodus setzt, wenn man sich auf ein Problem oder eine Aufgabe konzentrieren muss. Konzentration kann man trainieren, indem man immer wieder aufs Neue etwas macht, und je öfter man übt, desto leichter fällt Disziplin oder Konzentration. Es ist daher sinnvoll, die Verfügbarkeit von Ablenkungen zu reduzieren. Kreativität ist nicht unbedingt Talent oder Wesensmerkmal, denn auch bei dieser Eigenschaft hängt es es nur davon ab, wie gut man mit seinem Gehirn umgeht. Wenn man in der Lage ist, seine eigenen Gedanken einmal schweifen zu lassen, trainiert das schon die Kreativität, einfach einmal nichts zu konsumieren.